
Frankreich plant Defizitreduktion inmitten globaler Unruhe
Frankreichs Premierminister Francois Bayrou erklärte am Dienstag, dass das Land dringend haushaltspolitische Reformen umsetzen müsse, da die weltweite Instabilität zunehme. Auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der Haushaltsverhandlungen für 2026 nannte Bayrou den anhaltenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine sowie den von US-Präsident Donald Trump ausgelösten „Hurrikan“ als zentrale Ursachen für die aktuelle globale Unruhe.
„Der Präsident der Vereinigten Staaten hat einen Hurrikan ausgelöst, dessen Folgen nicht so bald enden werden“, sagte Bayrou. „Als ob der Krieg nicht genug wäre, kam ein Tsunami der Destabilisierung und erschütterte den Planeten.“
Als Reaktion auf diese Herausforderungen plant die französische Regierung, das Haushaltsdefizit von 5,8 % des BIP im Jahr 2024 bis 2026 auf 5,4 % zu senken. Bayrou betonte die Bedeutung fiskalischer Verantwortung, um Frankreichs wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit in einem zunehmend unvorhersehbaren globalen Umfeld zu wahren.
Die Aussagen des Premierministers spiegeln die wachsende Besorgnis in europäischen Hauptstädten über die internationalen Auswirkungen der wirtschaftlichen und geopolitischen Strategien der Trump-Regierung wider. Die Reformbemühungen folgen auf eine turbulente Phase in der französischen Haushaltspolitik: Bayrous Vorgänger Michel Barnier wurde nach nur drei Monaten im Amt entlassen, nachdem er mit seinem Haushaltsentwurf zur Defizitreduzierung gescheitert war.
Bayrou betonte, dass der neue Haushaltsrahmen breite politische Unterstützung und Mut erfordere. „Wir stehen vor Kräften, die außerhalb unserer Grenzen liegen, aber unsere Gesellschaft tiefgreifend beeinflussen. Untätigkeit können wir uns nicht leisten.“
Der Haushalt für 2026 wird der erste große wirtschaftspolitische Entwurf unter Bayrous Führung sein und dürfte sowohl national als auch international genau beobachtet werden. Frankreichs Fähigkeit, finanzielle Stabilität mit geopolitischer Risikovorsorge zu verbinden, könnte als Vorbild für andere EU-Länder dienen.
Vor dem Hintergrund anhaltender internationaler Spannungen signalisiert Frankreichs Schritt eine Neuausrichtung auf proaktives wirtschaftliches Handeln. Bayrous Aussagen bilden den Auftakt zu einer voraussichtlich intensiven Debatte über die französische Fiskalstrategie.