
EU droht den USA mit Vergeltungszöllen
Der EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis hat eindringlich gewarnt, dass die Europäische Union bereit ist, mit Vergeltungszöllen zu reagieren, falls die Handelsgespräche mit den Vereinigten Staaten scheitern. In einem Gespräch mit Jorn Fleck vom Atlantic Council am Rande der Frühjahrstagungen von IWF und Weltbank betonte Dombrovskis, dass die EU weiterhin entschlossen sei, Streitigkeiten zu lösen, aber handeln werde, wenn nötig.
„Wir würden mehr Klarheit von Seiten der USA begrüßen, was genau ihre Erwartungen sind und wie wir ohne die Verhängung zusätzlicher Zölle zu Lösungen kommen können“, sagte Dombrovskis. Er wies darauf hin, dass die Europäische Union bereits ein Vergeltungspaket genehmigt habe, dessen Umsetzung jedoch verschoben wurde.
Diese Verzögerung folgte auf eine teilweise Verschiebung der von US-Präsident Donald Trump geplanten Zölle, die für einen Zeitraum von 90 Tagen ausgesetzt wurden, um einen Dialog zu ermöglichen. Trotz dieser vorübergehenden Pause machte Dombrovskis deutlich, dass die EU wachsam bleibe und bereit sei zu handeln, wenn die Gespräche scheitern.
Die drohende Gefahr eines erneuten Handelskonflikts erhöht den Druck auf beide Seiten, eine Einigung zu erzielen. Die Europäische Kommission fordert weiterhin eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Trump-Regierung, um gemeinsame Lösungen zu finden und eine Eskalation der Zölle zu vermeiden.
Da das 90-Tage-Fenster fortschreitet, bleibt beiden Seiten nur wenig Zeit, um entweder eine Vereinbarung abzuschließen oder sich auf gegenseitige wirtschaftliche Maßnahmen vorzubereiten. Der Ruf der EU nach Klarheit unterstreicht die Dringlichkeit für transparente und ergebnisorientierte Verhandlungen angesichts der wachsenden Spannungen im transatlantischen Handel.