
US-Gesandte fordert Reformen im Libanon
Die stellvertretende US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Morgan Ortagus, traf sich am Samstag mit dem libanesischen Präsidenten Joseph Aoun im Präsidentenpalast in Baabda. Es war ihr zweiter Besuch im Libanon seit Amtsantritt. Die Gespräche konzentrierten sich auf Grenzfragen mit Israel und Syrien sowie auf finanzielle und wirtschaftliche Reformen zur Korruptionsbekämpfung.
Nach Angaben der libanesischen Präsidentschaft betonte Ortagus die Dringlichkeit struktureller Reformen und einer verstärkten Rechenschaftspflicht. Nach ihrem Treffen mit Präsident Aoun führte sie weitere Gespräche mit Premierminister Nawaf Salam und Parlamentspräsident Nabih Berri.
Ihr Besuch erfolgt vor dem Hintergrund erneuter Spannungen zwischen dem Libanon und Israel, trotz eines im November mit der Hisbollah vereinbarten Waffenstillstands. Die USA versuchen, durch diplomatische Initiativen Stabilität in der Region zu fördern.
Ortagus’ Engagement zeigt das anhaltende Interesse der USA an der Förderung demokratischer Institutionen im Libanon und der Eindämmung externer Einflüsse. Washington fordert Transparenz und Reformbereitschaft als Bedingung für internationale Unterstützung.
Beobachter sehen in diesem Besuch ein Zeichen für das wachsende Engagement der USA in der Region. Die Gespräche könnten entscheidend für die künftigen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Libanon sein, insbesondere angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Krise im Land.