
Trump greift Harvard scharf an und droht mit Mittelkürzung
US-Präsident Donald Trump übte am Mittwoch scharfe Kritik an der Harvard University und bezeichnete die angesehene Institution als „Witz“, die „vom Weg abgekommen“ sei. Die Bemerkungen folgten auf Harvards Entscheidung, eine neue Reihe bundesstaatlicher Richtlinien der Trump-Regierung abzulehnen.
Trumps Kritik markiert eine neue Eskalation in der anhaltenden Auseinandersetzung seiner Regierung mit Elite-Universitäten. Der Präsident hatte zuvor damit gedroht, Harvards Steuerbefreiung aufzuheben und die Universität als reguläre, besteuerte politische Einrichtung einzustufen, „wenn sie weiterhin politische, ideologische und terroristisch inspirierte/unterstützende Krankheit verbreitet“.
Trotz Harvards internationalem Ruf – derzeit laut Times Higher Education auf Platz drei der besten Universitäten weltweit – wies Trump den Einfluss der Einrichtung zurück. „Harvard lehrt Hass und Dummheit und sollte keine Bundesmittel mehr erhalten“, erklärte er.
Die Kommentare fallen in eine Zeit wachsender Spannungen zwischen der Bundesregierung und Hochschulen hinsichtlich akademischer Freiheit, Aktivismus auf dem Campus und politischer Meinungsäußerung. Harvards Weigerung, den Anweisungen Folge zu leisten, scheint Trumps bisher schärfste Reaktion ausgelöst zu haben und unterstreicht die Ansicht der Regierung, dass sich Hochschulen stärker an den bundespolitischen Prioritäten ausrichten müssen.
Harvard hat bisher nicht öffentlich auf die jüngsten Äußerungen reagiert. Die Auseinandersetzung verstärkt die laufende Debatte über die Rolle von Universitäten in der politischen Meinungsbildung und den Umfang staatlichen Einflusses auf die Bildungsfinanzierung.
Die Äußerungen des Präsidenten dürften die Diskussionen über das Gleichgewicht zwischen institutioneller Unabhängigkeit und staatlicher Kontrolle weiter anheizen – besonders da der Ruf nach Schutz akademischer Räume vor politischer Einflussnahme lauter wird. Harvards Führung hatte sich zuvor zur Wahrung von Denkfreiheit und akademischer Forschung bekannt.