
Trump führt Handelsgespräche, kritisiert China
US-Finanzminister Scott Bessent gab am Dienstag bekannt, dass Präsident Donald Trump angesichts wachsender globaler Zollspannungen persönlich an den Handelsverhandlungen mit wichtigen Partnern teilnehmen wird. Bessent erklärte, dass Trumps Engagement nicht durch Börsenverluste, sondern durch „massive eingehende Anrufe“ aus Ländern motiviert sei, die von den jüngsten US-Zollmaßnahmen betroffen sind.
In einem Interview mit CNBC enthüllte Bessent, dass die Regierung derzeit darüber berät, welche Länder bei den Gesprächen priorisiert werden sollen, und dass man offen für „gute Abkommen“ sei, wenn „solide Vorschläge“ unterbreitet würden. Die Verhandlungen umfassen auch Diskussionen über die Mehrwertsteuer (MwSt.) der Europäischen Union, die von den USA als bedeutendes nichttarifäres Handelshemmnis angesehen wird.
„Alles liegt auf dem Tisch“, sagte Bessent in Bezug auf laufende Überlegungen zum globalen Handelssystem. Die USA seien bereit, strukturelle Ungleichgewichte und Handelsbarrieren anzugehen, die als unfair für amerikanische Exporteure gelten.
Bessent kritisierte außerdem Chinas Entscheidung, als Vergeltung einen Zollsatz von 34 % auf US-Waren zu erheben, scharf und bezeichnete sie als „großen Fehler“. Er sagte: „Sie spielen mit einem schlechten Blatt.“ Bessent betonte, dass das Handelsungleichgewicht China anfälliger mache, da die USA nur ein Fünftel dessen nach China exportieren, was sie von dort importieren.
Zuvor hatte China erklärt, „bis zum Ende zu kämpfen“ und mehrere Maßnahmen als Antwort auf Präsident Trumps Drohung mit zusätzlichen 50 % Zöllen auf chinesische Waren angekündigt. Die chinesische Vergeltungsmaßnahme, zusätzlich zu einem bereits bestehenden Satz von 34 %, soll morgen in Kraft treten.
Diese Entwicklungen markieren eine kritische Phase in der globalen Handelsstrategie der Trump-Regierung, bei der der Präsident nun direkt in die Gestaltung der Ergebnisse eingebunden ist. Während die Spannungen zunehmen und Länder reagieren, navigieren die Vereinigten Staaten durch komplexe geopolitische Handelsdynamiken und verbinden eine entschlossene Politik mit der Möglichkeit zur Zusammenarbeit – sofern ernsthafte Angebote auf den Tisch kommen.