
Ramaphosa fordert neues Handelsabkommen mit den USA
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa äußerte sich am Donnerstag besorgt über die von US-Präsident Donald Trump verhängten neuen Zölle und bezeichnete sie als direktes „Handelshemmnis“. In einer öffentlichen Erklärung betonte Ramaphosa, dass Südafrika weiterhin an einer kooperativen und für beide Seiten vorteilhaften Beziehung mit den Vereinigten Staaten interessiert sei, die einseitigen und strafenden Zölle jedoch die Grundlage des gemeinsamen Wohlstands gefährden.
„Die Zölle unterstreichen die Dringlichkeit, ein neues bilaterales und für beide Seiten vorteilhaftes Handelsabkommen mit den USA auszuhandeln, um langfristige Handelssicherheit zu gewährleisten“, sagte Ramaphosa. Er betonte, dass Stabilität und Fairness im internationalen Handel Zusammenarbeit statt Konfrontation erfordern.
Die Äußerungen des südafrikanischen Staatschefs erfolgen vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen den beiden Ländern während Trumps zweiter Amtszeit. Die diplomatischen Beziehungen haben sich in den letzten Monaten verschlechtert, was zuletzt in der Ausweisung des südafrikanischen Botschafters Ebrahim Rasool durch die Vereinigten Staaten gipfelte. Die Trump-Regierung hatte zuvor per Dekret die US-Hilfen für Südafrika eingefroren und dies mit politischen Differenzen und Handelsungleichgewichten begründet.
Trotz dieser Entwicklungen blieb Ramaphosa in seinem Ton maßvoll und erklärte, dass Südafrika seine langjährigen wirtschaftlichen Beziehungen mit den Vereinigten Staaten schätze und ein stabiles Rahmenwerk für zukünftige Kooperationen aufbauen wolle. „Südafrika bleibt einem für beide Seiten vorteilhaften Handelsverhältnis mit den USA verpflichtet, aber einseitige und strafende Zölle bereiten uns Sorgen“, bekräftigte er.
Die aktuellen Zölle werden von südafrikanischen Regierungsvertretern und Wirtschaftsführern als Bedrohung für wichtige Exportsektoren wie Automobilteile, Landwirtschaft und Rohstoffe angesehen. Ökonomen warnen, dass solche Maßnahmen Schwellenmärkte zusätzlich destabilisieren könnten.
Ramaphosas Aufruf zu einem neuen Handelsabkommen unterstreicht das wachsende Bestreben vieler US-Handelspartner, ihre wirtschaftlichen Beziehungen im Lichte von Trumps „Liberation Day“-Handelspolitik neu zu bewerten. Da sich immer mehr Nationen gegen protektionistische Maßnahmen aussprechen, scheint die internationale Gemeinschaft bereit für eine neue Runde von Handelsverhandlungen in den kommenden Monaten.