Veröffentlichungsdatum: 07.04.2025 18:55 / Welt Nachrichten

Irland unterstützt EU, sucht Zollabkommen

Irland unterstützt EU, sucht Zollabkommen

Der irische Außen-, Handels- und Verteidigungsminister Simon Harris hat am Montag seine Unterstützung für eine entschlossene Reaktion der Europäischen Union auf die von den Vereinigten Staaten verhängten Zölle zum Ausdruck gebracht. Vor einem Treffen der EU-Handelsminister erklärte Harris, Irland stehe fest an der Seite der Union und werde sich für eine „starke, aber verhältnismäßige“ Antwort einsetzen.

Harris betonte die Bedeutung der Geschlossenheit innerhalb der EU angesichts dessen, was viele Mitgliedstaaten als wirtschaftlich aggressive Maßnahmen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump ansehen. Die Europäische Union müsse ihre Handelsinteressen geschlossen und entschlossen verteidigen, so Harris.

Gleichzeitig sprach sich Harris dafür aus, den Dialog mit den Vereinigten Staaten fortzusetzen. „Es ist immer Zeit, ein Abkommen zu schließen“, sagte er und unterstrich Irlands Überzeugung, dass Diplomatie ein zentrales Mittel zur Lösung internationaler wirtschaftlicher Spannungen sei. Seine Äußerungen spiegeln einen doppelten Ansatz wider: Standhaftigkeit und Dialogbereitschaft.

Diese Position steht im Kontrast zu den Aussagen des US-Handelsministers Howard Lutnick von letzter Woche. Dieser machte deutlich, dass es keine Ausnahmen von den Zöllen geben werde und Präsident Trump nicht von seiner wirtschaftspolitischen Linie abrücken werde. Lutnick betonte, dass die Zölle notwendig seien, um das globale Handelsgleichgewicht wiederherzustellen und die US-Wirtschaft zu stärken.

Während die EU-Handelsminister ihre Reaktion koordinieren, verdeutlichen Harris' Aussagen Irlands Rolle beim Aufbau einer geschlossenen europäischen Position, die dennoch Verhandlungsspielraum offenlässt. Die anhaltenden Spannungen werfen Fragen über Auswirkungen auf Lieferketten, Investitionen und internationale Handelsbeziehungen auf.

Die kommenden Tage dürften entscheidend sein, wenn die EU zwischen Vergeltungsmaßnahmen und Verhandlungen abwägt. Für Irland, mit seiner exportorientierten Wirtschaft und engen transatlantischen Verbindungen, steht viel auf dem Spiel.