
Trump und Iran uneins über Atomgespräche in Oman
Hochrangige Atomgespräche zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran sind für den 12. April in Oman geplant, doch die beiden Länder sind sich uneinig über den Ablauf der Verhandlungen. US-Präsident Donald Trump kündigte an, dass die Gespräche direkt geführt würden, wobei sein Sondergesandter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, die amerikanische Delegation leitet. Trump äußerte sich bei einem Treffen im Weißen Haus mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu optimistisch über eine neue Einigung.
Der Iran widerspricht jedoch dieser Darstellung. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi bestätigte, dass Teheran nur indirekte Gespräche unter Vermittlung omanischer Beamter führen werde. Araghchi betonte, dass die Entscheidung gegen direkte Verhandlungen getroffen wurde, um externen Druck aus Washington zu vermeiden und die Würde und Interessen des Iran zu schützen. Er erklärte, dass ein echtes Abkommen möglich sei, wenn die USA Ernsthaftigkeit zeigen, und bekräftigte die Hauptforderung des Iran: Aufhebung der internationalen Sanktionen zur Linderung der wirtschaftlichen Belastungen des iranischen Volkes.
Die widersprüchlichen Darstellungen werfen Fragen zur Struktur und Wirksamkeit der bevorstehenden Verhandlungen auf. US-Energieminister Chris Wright erhöhte den Druck, indem er warnte, dass der Iran mit noch strengeren Sanktionen rechnen müsse, falls keine Einigung erzielt werde. In einem Interview mit CNBC sagte Wright: „Ich erwarte sehr harte Sanktionen gegen den Iran, in der Hoffnung, dass sie ihr Atomprogramm aufgeben.“ Er sprach auch inländische Energiefragen an und betonte die Notwendigkeit einer gesteigerten Stromproduktion, um den wachsenden Anforderungen des KI-Sektors gerecht zu werden.
Der israelische Premierminister Netanjahu nahm ebenfalls eine harte Haltung ein und forderte, dass jedes Abkommen die Zerstörung aller iranischen Atomanlagen sowie die Entfernung aller damit verbundenen Ausrüstungen unter US-Aufsicht beinhalten müsse. Netanjahu, der dieses Thema ausführlich mit Präsident Trump besprach, warnte davor, dass auch militärische Maßnahmen in Betracht gezogen würden, sollte der Iran die Verhandlungen weiterhin verzögern.
Die Verhandlungen entwickeln sich zu einem entscheidenden Test für beide Seiten. Während Trump seine Bereitschaft signalisiert, direkt zu verhandeln und einen Durchbruch zu erzielen, zeigt Irans Beharren auf indirekter Kommunikation einen vorsichtigen, kalkulierten Ansatz. Angesichts der hohen Einsätze – von internationalen Sanktionen bis hin zu möglichen militärischen Eskalationen – könnte das Ergebnis des Treffens am 12. April in Oman weitreichende Auswirkungen auf die regionale und globale Stabilität haben.