
China reagiert auf US-Zölle und drosselt Filmimporte
China hat die jüngsten Zollerhöhungen der Vereinigten Staaten scharf verurteilt und Washington beschuldigt, Handelspolitik als Waffe für eigennützige Zwecke einzusetzen. Außenministeriumssprecher Lin Jian erklärte auf einer Pressekonferenz, dass die Maßnahmen nicht nur China, sondern die gesamte internationale Gemeinschaft betreffen. China strebe keinen Konflikt an, sei jedoch bereit, seine Souveränität zu verteidigen.
„Handelskriege kennen keine Gewinner“, sagte Lin und betonte, dass die Gegenmaßnahmen Pekings sowohl dem nationalen Interesse als auch der globalen Stabilität dienen sollen. Er fügte hinzu, dass die USA nur bei einer Haltung der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Respekts auf ein Gespräch hoffen könnten.
Das chinesische Handelsministerium bekräftigte diese Position. Sprecher He Yongqian erklärte, China werde „bis zum Ende kämpfen“, sollte Washington an einem Handelskrieg festhalten. Er rief zu einer Lösung durch Dialog und auf gegenseitigem Respekt beruhende Konsultationen auf und warnte, dass Drohungen keine wirksame Taktik seien.
Die Reaktion folgt auf die Entscheidung von Präsident Donald Trump, zusätzliche Zölle auf chinesische Waren zu verhängen, womit sich die Gesamtbelastung auf 145 % erhöht. Gleichzeitig wurde ein pauschaler Zollsatz von 10 % für alle anderen Handelspartner eingeführt – mit Ausnahme Chinas, das somit weiter isoliert wird.
In einer weiteren Entwicklung kündigte China an, die Zahl der US-Filme, die ins Land importiert werden, „moderat“ zu reduzieren. Die chinesische Filmbehörde begründete dies mit den US-Zollmaßnahmen und zunehmender ablehnender Stimmung gegenüber amerikanischen Inhalten im Land. Dies könnte US-Filmstudios erheblich treffen, da China der zweitgrößte Kinomarkt der Welt ist.
Die Spannungen verlagerten sich auch in den Bereich der Cybersicherheit. Laut Berichten eines geheimen Treffens im Dezember sollen chinesische Beamte Äußerungen gemacht haben, die von der US-Delegation als indirektes Eingeständnis der Beteiligung an Cyberangriffen gegen US-Infrastruktur gewertet wurden. Diese Angriffe betrafen unter anderem Häfen, Telekommunikation und das US-Finanzministerium. Die US-Regierung verhängte daraufhin Sanktionen gegen die Verantwortlichen.
Während China weiterhin zu diplomatischen Lösungen aufruft, bleibt es bei seiner Linie, nationale Interessen und Würde zu schützen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, ob eine Deeskalation gelingt oder sich die Spannungen weiter verschärfen.