Die Vereinigten Staaten haben China in ihrer neuesten Bedrohungsanalyse offiziell als umfassendste und stärkste Bedrohung für die nationale Sicherheit eingestuft. Der Bericht wurde am Dienstag vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats vorgestellt und beschreibt Chinas weitreichende Bestrebungen, seinen globalen Einfluss durch militärischen Ausbau, Cyber-Angriffe und wirtschaftliche Hebelwirkung zu erweitern.

US-Geheimdienstmitarbeiter warnten davor, dass Chinas zunehmende Dominanz im Abbau und in der Verarbeitung kritischer Materialien eine wachsende Herausforderung für die Lieferkettensicherheit Washingtons darstelle. Diese Ressourcen sind essenziell für Verteidigungstechnologien, saubere Energie und Halbleiter – alles Bereiche, in denen China seine strategische Position schnell ausbaut.

Der Bericht hebt außerdem Chinas Ambitionen im Bereich der künstlichen Intelligenz hervor und warnt davor, dass Peking die USA bis 2030 bei den KI-Fähigkeiten überholen könnte. Dies wirft Bedenken hinsichtlich der zukünftigen technologischen und militärischen Wettbewerbsfähigkeit auf.

Geopolitisch wird erwartet, dass China 2025 verstärkt Zwangsmaßnahmen gegen Taiwan anwenden wird, insbesondere wenn Taiwan Schritte in Richtung einer formellen Unabhängigkeit unternimmt. Diese Entwicklung steht im Einklang mit Chinas Haltung zur territorialen Integrität und stellt eine Herausforderung für die US-Strategie im asiatisch-pazifischen Raum dar.

Darüber hinaus wird China im Bericht als aktivste und anhaltendste Cyber-Bedrohung für die Vereinigten Staaten bezeichnet. Von Spionage über Datendiebstahl bis hin zu Angriffen auf kritische Infrastrukturen bleibt Chinas digitale Aktivität ein zentrales Anliegen der US-Sicherheitsbehörden.

Insgesamt beschreibt der Bericht eine komplexe Herausforderung: China führt in militärischer Modernisierung, wirtschaftlichem Einfluss und Cyber-Fähigkeiten. US-Beamte warnten, dass der Erhalt der technologischen und strategischen Überlegenheit eine dringende und koordinierte Antwort erfordert.