
Ungarn: EU behindert US-Russland-Friedensgespräche
Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó hat der Europäischen Union vorgeworfen, Friedensverhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland zur Beilegung des Konflikts in der Ukraine zu behindern. Auf einer Pressekonferenz in Budapest am Dienstag, nach einem Treffen mit dem Generalsekretär der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Feridun Sinirlioğlu, betonte Szijjártó die Bedeutung eines direkten Dialogs zwischen den USA und Russland.
„Die Europäische Union behindert weiterhin Friedensverhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland in Bezug auf die Ukraine“, sagte Szijjártó. Er kritisierte die EU-Führung dafür, eine verhandelte Lösung abzulehnen, und bestand darauf, dass direkte Verhandlungen zwischen Washington und Moskau der einzige gangbare Weg zum Frieden seien. „Wenn russisch-amerikanische Verhandlungen nicht zum Frieden führen können, dann kann es nichts“, erklärte er. „Es ist wichtig, dass alle diese Friedensverhandlungen unterstützen.“
Die Äußerungen des ungarischen Außenministers unterstreichen die anhaltenden Spannungen innerhalb der EU über den besten Weg zur Erreichung von Frieden in der Ukraine. Ungarn hat in der Vergangenheit eine eher neutrale oder dialogorientierte Haltung eingenommen, im Gegensatz zu anderen EU-Mitgliedstaaten mit härterer Linie.
Zuvor am Tag äußerte sich auch Grigori Karasin, Vorsitzender des Ausschusses für internationale Angelegenheiten des Föderationsrates in Russland, zum Friedensprozess. Er beschrieb die Gespräche mit der US-Delegation am Montag als „schwierig, aber konstruktiv“ und signalisierte damit, dass trotz erheblicher Differenzen der Dialog fortgesetzt wird.
Die Aussagen ungarischer und russischer Beamter spiegeln die anhaltenden Bemühungen und Herausforderungen bei der Suche nach einer diplomatischen Lösung für den Krieg in der Ukraine wider. Während internationale Akteure nach gemeinsamen Ansätzen suchen, bleibt die Rolle der EU im Verhandlungsprozess umstritten.