
Trump signalisiert Flexibilität bei Zöllen
Präsident Donald Trump deutete mögliche Flexibilität bei seinem bevorstehenden globalen Zollplan an, auch wenn die Märkte mit Volatilität auf seine Äußerungen reagierten. Im Oval Office betonte Trump den gegenseitigen Handel, räumte jedoch ein, dass es Spielraum für Anpassungen geben könnte. "Manchmal ist es Flexibilität", sagte er und bekräftigte gleichzeitig, dass die Einführung der Zölle weiterhin für den 2. April geplant sei.
Obwohl die Regierung darauf besteht, dass die Politik dem Schutz der amerikanischen Industrie dient, hat die Maßnahme bereits zu einem Rückgang an den Aktienmärkten geführt. Der S&P 500 steht vor seiner fünften Verlustwoche in Folge, und sowohl für die US-amerikanische als auch die globale Wirtschaft wurden die Wachstumsprognosen nach unten korrigiert. Die OECD senkte ihre US-BIP-Prognose auf 2,2 % für 2025 und 1,6 % für 2026.
Weißhaus-Sprecher Kush Desai verteidigte den Plan als gemeinsamen Versuch, faire Wettbewerbsbedingungen herzustellen. Die US-Notenbank warnte unterdessen vor vorübergehenden Preiserhöhungen durch zollbedingte Inflation. Fed-Vorsitzender Jay Powell verwies auf die zunehmende Unsicherheit bei Verbrauchern und Unternehmen.
Die Europäische Union verschob ihre Vergeltungszölle, machte aber deutlich, dass sie eine Antwort im Wert von bis zu 26 Milliarden Euro vorbereitet. Ein EU-Sprecher erklärte, die Verzögerung diene dem Dialog, bedeute aber keine Reduzierung der geplanten Maßnahmen.
Bisher hat Trump 25 % Zölle auf Stahl und Aluminium sowie zusätzliche 20 % auf chinesische Waren erhoben. Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko wurden hingegen aufgeschoben, ebenso wie hohe Zölle auf europäischen Wein und Champagner, die bisher nicht umgesetzt wurden.
Auf Truth Social erklärte Trump den 2. April zum "Befreiungstag in Amerika" und schrieb: "Seit Jahrzehnten wurden wir ausgenutzt... jetzt ist es an der Zeit, dass die USA etwas von dem GELD und dem RESPEKT zurückbekommen."
Wirtschaftsexperte Gregory Daco von EY-Parthenon warnte, dass die Unsicherheit durch Zölle und Handelspolitik das Inflationsrisiko erhöhen könnte. Die Verbraucherstimmung, das Vertrauen kleiner Unternehmen und die Einschätzung von Einkaufsmanagern haben sich zuletzt verschlechtert – ein Zeichen für ein wachsendes Stagflationsrisiko.
Während Trumps Politik auf Handelsungleichgewichte abzielt, warnen Analysten, dass die wirtschaftlichen Folgen, einschließlich möglicher Stagflation, die Vorteile überwiegen könnten.