
China und EU nehmen Gespräche über Zölle wieder auf
China und die Europäische Union haben sich darauf geeinigt, die Gespräche zur Beilegung ihres Handelsstreits über Zölle auf Elektrofahrzeuge und Brandy wieder aufzunehmen. Die Ankündigung erfolgte nach dem jüngsten Besuch des EU-Handelskommissars Maros Sefcovic in Peking und signalisiert einen diplomatischen Vorstoß zur Entschärfung der wirtschaftlichen Spannungen zwischen den beiden großen Handelspartnern.
Im vergangenen Jahr verhängte die Europäische Union Zölle auf aus China importierte Elektrofahrzeuge, mit der Begründung von Marktverzerrungen und unfairem Wettbewerb. Peking reagierte daraufhin mit eigenen Zöllen auf Brandy-Exporte aus der EU, was einen Handelskonflikt auslöste, der Besorgnis auf beiden Seiten hervorrief.
Das chinesische Handelsministerium bestätigte am Donnerstag, dass beide Seiten sich darauf geeinigt hätten, die Verhandlungen wieder aufzunehmen und „wirtschaftliche und handelsbezogene Differenzen durch Dialog und Konsultation zu lösen.“ Ein Sprecher des Ministeriums fügte hinzu, dass die Gespräche „so bald wie möglich“ beginnen sollen, mit dem Ziel, ein positives Umfeld für Investitionen und industrielle Zusammenarbeit zu schaffen.
„China und die EU bleiben wichtige Wirtschaftspartner. Vertrauen wieder aufzubauen und die Zusammenarbeit zu stärken, liegt im Interesse beider Seiten“, hieß es in der Stellungnahme des Ministeriums. Die Wiederaufnahme der Gespräche dürfte sich nicht nur auf die Reduzierung bestehender Zölle konzentrieren, sondern auch auf langfristige Rahmenbedingungen für Kooperationen in Bereichen wie Automobiltechnologie, Nachhaltigkeit und Konsumgüter.
Beobachter sehen den erneuten Dialog als hoffnungsvolles Zeichen für eine Deeskalation inmitten globaler wirtschaftlicher Unsicherheit. Sowohl Brüssel als auch Peking scheinen motiviert zu sein, ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu stabilisieren und den grenzüberschreitenden Handel und Investitionen wiederzubeleben.
Die Ergebnisse dieser Diskussionen könnten weitreichende Auswirkungen auf die globalen Handelsdynamiken haben, insbesondere in Sektoren, in denen Europa und China führend sind. Weitere Einzelheiten zu Zeitplan und Umfang der Verhandlungen sollen in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden.