
Trump beendet zollfreien Import aus China
US-Präsident Donald Trump verteidigte am Mittwoch die erneuerte Zollstrategie seiner Regierung gegenüber China und kündigte gleichzeitig das Ende einer langjährigen Handelsausnahme an, die als „de minimis“-Regel bekannt ist. Bei einer Rede im Weißen Haus erklärte Trump, er habe „großen Respekt“ vor dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, betonte jedoch, dass Zölle notwendig seien, da China die USA im Handel unfair behandle.
Trump erinnerte daran, dass er in seiner ersten Amtszeit „hunderte Milliarden von China genommen“ habe – eine Politik, die laut ihm unter Präsident Joe Biden rückgängig gemacht wurde. Biden warf er vor, eine „besondere Beziehung“ zu Peking zu pflegen. Mit dem neu eingeführten „Liberation Day“-Handelsplan hat die Regierung nun Zölle auf chinesische Importe wieder eingeführt und erweitert – darunter ein neuer Gegenzoll von 34 %, der zusammen mit bestehenden Maßnahmen den Gesamtzollsatz auf 54 % erhöht.
Zusätzlich zu den neuen Zöllen unterzeichnete Trump eine zweite Exekutivanordnung, die die de minimis-Ausnahme für China und Hongkong aufhebt. Diese Regelung erlaubte es bisher, Pakete mit einem Wert unter 800 US-Dollar zollfrei in die USA zu senden. Das Weiße Haus bestätigte, dass diese Änderung am 2. Mai 2025 um 00:01 Uhr EDT in Kraft tritt und nur China davon betroffen ist.
In einer Mitteilung bezeichnete das Weiße Haus die Entscheidung als „einen entscheidenden Schritt zur Bekämpfung des anhaltenden Gesundheitsnotstands durch den illegalen Zustrom synthetischer Opioide in die USA.“ Die Maßnahme ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Schließung von Schlupflöchern im Handelssystem.
Das chinesische Handelsministerium verurteilte die Maßnahmen scharf und forderte deren sofortige Rücknahme. In einer deutlichen Erklärung rief das Ministerium die USA auf, Handelsstreitigkeiten „auf Augenhöhe durch Dialog“ zu lösen, und kündigte „entschlossene Gegenmaßnahmen“ zum Schutz der eigenen Interessen an.
„Es gibt keine Gewinner in einem Handelskrieg“, so das Ministerium weiter und warnte, dass die Zölle die globale wirtschaftliche Entwicklung gefährden würden. China ist eines der Hauptziele des neuen „Liberation Day“-Handelsplans und sieht sich nun dem bisher aggressivsten Zollregime unter Trumps Führung gegenüber.
Beobachter erwarten eine Eskalation in den kommenden Wochen, während China seine Reaktion vorbereitet. Beide Regierungen stehen unter genauer Beobachtung hinsichtlich möglicher Verhandlungen oder weiterer Konfrontationen.