Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Einstufung der militärischen Unterstützung der Vereinigten Staaten als Darlehen entschieden abgelehnt und erklärt, dass Kiew eine solche Darstellung der Hilfe nicht akzeptieren werde. Am Freitag betonte Selenskyj die Dankbarkeit der Ukraine für die Unterstützung, stellte jedoch klar, dass seine Regierung diese nicht als rückzahlungspflichtige Schulden betrachtet.

„Wir sind für die Unterstützung dankbar, aber das ist kein Darlehen, und wir werden das nicht zulassen“, erklärte Selenskyj. Die Äußerungen erfolgten im Zusammenhang mit laufenden Verhandlungen zwischen den USA und der Ukraine über ein neues Mineralienabkommen, das die Zusammenarbeit im Bereich kritischer Rohstoffe vertiefen soll.

Der ukrainische Staatschef hob hervor, dass der jüngste Entwurf des Mineralienabkommens, der kürzlich von Washington vorgelegt wurde, „völlig anders ist als das frühere Rahmenpapier“, das in früheren Verhandlungsrunden diskutiert wurde. Diese erhebliche Änderung der Bedingungen und Struktur hat in Kiew Besorgnis hinsichtlich der Transparenz und Auswirkungen des neuen Vorschlags ausgelöst.

Selenskyj kündigte an, dass sein juristisches Team den neuen Entwurf des Abkommens gründlich prüfen werde. Ziel sei es, den aktuellen Text mit früheren Versionen zu vergleichen und sicherzustellen, dass das Abkommen mit den Interessen und der Souveränität der Ukraine im Einklang steht. „Wir müssen dieses Dokument sorgfältig prüfen. Unsere Rechtsexperten werden alle Bedingungen analysieren und mit früheren Vereinbarungen vergleichen“, sagte er.

Die Ukraine und die Vereinigten Staaten führen bereits seit geraumer Zeit Gespräche über eine vertiefte Zusammenarbeit in wirtschaftlichen und sicherheitsrelevanten Bereichen, wobei strategische Mineralien im Mittelpunkt stehen. Die rechtliche Einordnung der Hilfen und der Rahmen solcher Abkommen sind dabei zunehmend umstritten – insbesondere angesichts des andauernden Konflikts in der Ukraine.

Selenskyjs entschlossene Haltung, militärische Unterstützung nicht als Darlehen anzuerkennen, spiegelt den wachsenden Anspruch der Ukraine wider, faire und ausgewogene Bedingungen in ihren internationalen Partnerschaften zu wahren. Seine Aussagen verdeutlichen zudem, dass die Regierung aktuelle Verhandlungen mit größerer Sorgfalt und Transparenz verfolgt.

Während die Gespräche fortgesetzt werden, zeigt sich die ukrainische Regierung entschlossen, über die Bedingungen externer Hilfe mitzubestimmen und sicherzustellen, dass Vereinbarungen langfristig den strategischen und wirtschaftlichen Interessen des Landes dienen. Das Ergebnis der rechtlichen Prüfung sowie die Zukunft des US-ukrainischen Mineralienabkommens werden entscheidend für die bilateralen Beziehungen in den kommenden Monaten sein.