Veröffentlichungsdatum: 19.04.2025 12:58 / Welt Nachrichten

Oberstes US-Gericht stoppt vorübergehend Abschiebung venezolanischer Migranten

Oberstes US-Gericht stoppt vorübergehend Abschiebung venezolanischer Migranten

Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat am Samstag eine einstweilige Verfügung erlassen, die die Abschiebung venezolanischer Migranten, denen von der Regierung von Präsident Donald Trump Bandenmitgliedschaften vorgeworfen werden, vorübergehend stoppt. Die Entscheidung betrifft Personen, die derzeit in Texas inhaftiert sind, und bleibt in Kraft, bis das Gericht eine weitere Anordnung erlässt.

In der kurzen Erklärung des Gerichts hieß es: „Die Regierung wird angewiesen, kein Mitglied der mutmaßlichen Klasse von Inhaftierten aus den Vereinigten Staaten zu entfernen, bis eine weitere Anordnung dieses Gerichts erfolgt.“

Der Entscheidung ging ein Antrag der American Civil Liberties Union (ACLU) voraus, die am Freitag in mehreren Gerichten, darunter dem Supreme Court, um sofortige Maßnahmen bat. Die ACLU warnte, dass neue Abschiebeflüge unmittelbar bevorstünden und die Rechte der Betroffenen auf ein ordnungsgemäßes Verfahren gefährdet seien.

Die betroffenen Migranten befinden sich in texanischen Abschiebezentren. Die Bundesregierung vermutet Verbindungen zu kriminellen Banden in Venezuela. Menschenrechtsorganisationen bemängeln jedoch, dass die Beweise oft dürftig seien und Transparenz fehle.

Diese Entscheidung verdeutlicht die zunehmende rechtliche Kontrolle über Trumps strenge Einwanderungspolitik und betont den Balanceakt zwischen exekutiver Autorität und verfassungsmäßigem Schutz.

Der Aufschub bedeutet keine endgültige Entscheidung, verschafft den Gerichten jedoch Zeit zur Prüfung der Rechtmäßigkeit des Vorgehens. Das Trump-Lager hat bisher nicht auf die Anordnung reagiert. Beobachter rechnen mit weiteren rechtlichen und politischen Auseinandersetzungen um den Umgang mit venezolanischen Migranten.