
Navarro: Zölle sollen Handelsungleichgewicht beheben
Peter Navarro, Handels- und Produktionsberater von US-Präsident Donald Trump, verteidigte entschieden die Einführung von reziproken Zöllen durch die Regierung und bezeichnete diese als notwendigen Schritt zur Reparatur eines stark fehlerhaften globalen Handelssystems.
In einem Beitrag für die Financial Times erklärte Navarro, dass diese lang überfällige Umstrukturierung letztlich sowohl der US-amerikanischen als auch der globalen Wirtschaft zugutekommen werde. „Diese längst überfällige Umstrukturierung wird sowohl die US- als auch die Weltwirtschaft widerstandsfähiger und wohlhabender machen, indem sie Fairness und Gleichgewicht in ein gegen Amerika manipuliertes System zurückbringt“, schrieb er.
Navarro kritisierte direkt die Welthandelsorganisation (WTO) und deren Regel der „Meistbegünstigung“. Er betonte, dass der durchschnittliche US-MFN-Zollsatz bei 3,3 % liege, während Chinas bei 7,5 % liege – ein strukturelles Ungleichgewicht zulasten der USA. Außerdem beschrieb er das Streitbeilegungssystem der WTO als „funktionsunfähig“ mit „katastrophalen“ Folgen für die Vereinigten Staaten.
Er hob weiter hervor, dass das derzeitige Handelsumfeld nicht nur durch ungleiche Zölle, sondern auch durch nichttarifäre Handelshemmnisse geprägt sei, die von ausländischen Nationen auferlegt würden. Diese würden amerikanische Exporte behindern, während sie den eigenen Zugang zum US-Markt förderten und gleichzeitig amerikanische Unternehmen vom Markteintritt abhielten.
„Noch schlimmer ist die Flut nichttarifärer Maßnahmen, mit denen ausländische Nationen US-Exporte ersticken, ihre eigenen Lieferungen in die USA unfair fördern und ihre Märkte abschotten“, so Navarro.
Navarro betonte abschließend, dass dies keine Verhandlungssache, sondern ein „nationaler Notfall“ für die Vereinigten Staaten sei. Die Umsetzung reziproker Zölle sei notwendig, um Gleichgewicht, Souveränität und langfristige wirtschaftliche Stärke wiederherzustellen.