
Lutnick und Ackman uneins über Zölle
Der US-Handelsminister Howard Lutnick erklärte am Sonntag, dass die kürzlich angekündigten Zollausnahmen für elektronische Waren nur vorübergehend seien. Im Gespräch mit ABC News sagte Lutnick, dass diese Produkte bald neuen „Halbleiterzöllen“ unterliegen werden, die voraussichtlich in ein bis zwei Monaten eingeführt werden.
„All diese Produkte fallen unter Halbleiter und werden einen speziellen Fokus-Tarif erhalten, um sicherzustellen, dass sie in die USA zurückverlagert werden“, betonte Lutnick. Er hob hervor, wie wichtig es sei, dass die USA Halbleiter, Chips und Flachbildschirme im eigenen Land produzieren. „Wir können nicht von Südostasien abhängig sein für all die Dinge, die unser Leben steuern“, so Lutnick weiter.
Lutnicks Aussagen folgen auf die Entscheidung der Trump-Regierung, verschiedene Technologieprodukte – darunter Smartphones, Laptops und Halbleiter – von den hohen 145%-Zöllen auf chinesische Importe sowie von den temporären 10%-Zöllen für die meisten anderen Länder auszunehmen. Während diese Ausnahme die globale Lieferkette kurzfristig entlastet, machte Lutnick deutlich, dass gezielte Maßnahmen bevorstehen.
Gleichzeitig rief der Milliardär und CEO von Pershing Square Capital Management, Bill Ackman, Präsident Donald Trump dazu auf, den 145%-Zoll auf chinesische Waren für 90 Tage auszusetzen und in diesem Zeitraum auf 10% zu senken. In einem Beitrag auf X erklärte Ackman, diese Pause würde US-Unternehmen Zeit geben, ihre Lieferketten anzupassen, und China die Gelegenheit bieten, einen fairen Handelsvertrag in gutem Glauben auszuhandeln.
„Der Vorteil von 90 Tagen Wartezeit ist zweifach. Es gibt allen US-Unternehmen die Möglichkeit, ihre Lieferketten anzupassen, und es gibt China die Gelegenheit, seine Verhandlungsbereitschaft zu zeigen“, sagte Ackman. Falls China sich nicht kooperativ zeige, würde er strengere Maßnahmen unterstützen: „Wenn China sich weigert, ein faires Abkommen auszuhandeln, kann Präsident Trump in 90 Tagen die harte Linie fahren.“
Der Kontrast in den Aussagen verdeutlicht die laufende Debatte darüber, wie am besten mit den Handelskonflikten mit China umgegangen werden soll, während gleichzeitig innenpolitische wirtschaftliche Belastungen berücksichtigt werden müssen. Angesichts neuer drohender Zölle bleibt die Richtung der US-Handelspolitik in den kommenden Wochen ungewiss.