Kanada hat eine sechsmonatige Zollbefreiung für bestimmte aus den Vereinigten Staaten importierte Waren angekündigt. Diese betrifft Produkte, die in der heimischen Fertigung, der Lebensmittel- und Getränkeverarbeitung, im Gesundheitswesen, der öffentlichen Sicherheit und für nationale Sicherheitszwecke verwendet werden. Die Maßnahme wurde am Dienstag von Finanzminister Francois-Philippe Champagne bekanntgegeben.

Die vorübergehende Regelung soll kanadische Branchen entlasten, die auf US-Komponenten angewiesen sind, und gleichzeitig die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit stärken. Durch gezielte Ausnahmen will Kanada seine kritischen Versorgungsstrukturen stabilisieren.

„Wir erkennen die entscheidende Rolle dieser Importe für unsere heimische Infrastruktur an. Diese gezielte Entlastung wird Kanadas Fähigkeit stärken, auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren“, sagte Champagne.

Zudem stellte der Minister einen leistungsbasierten Zollnachlass für in Kanada tätige Automobilhersteller vor. Ziel ist es, laufende Investitionen in die Produktion zu fördern und langfristig zu sichern.

Im Rahmen dieser Regelung dürfen Autohersteller, die Fahrzeuge in Kanada fertigen, eine bestimmte Anzahl US-gefertigter, CUSMA-konformer Fahrzeuge zollfrei importieren – ausgenommen von den sonst geltenden Ausgleichszöllen.

Champagne betonte, dass diese Änderungen Teil einer übergeordneten Strategie zur wirtschaftlichen Stabilität seien. „Durch die Belohnung von Leistung und Investition sorgen wir dafür, dass die kanadische Industrie weiter floriert und unsere Handelsverpflichtungen gewahrt bleiben“, sagte er.

Mit dieser Doppelstrategie aus Schutz und gezielter Entlastung zeigt Kanada eine pragmatische Haltung in der Handelspolitik, die sowohl wirtschaftliche als auch strategische Interessen berücksichtigt.