Veröffentlichungsdatum: 07.04.2025 20:09 / Welt Nachrichten

EU reagiert am 15. April auf US-Zölle

EU reagiert am 15. April auf US-Zölle

Die Europäische Union bestätigte am Montag, dass sie am 15. April die erste Reihe von Gegenmaßnahmen gegen die von den Vereinigten Staaten verhängten Zölle einführen wird. Der europäische Kommissar für Handel und wirtschaftliche Sicherheit, Maros Sefcovic, kündigte an, dass die Abstimmung über das erste Maßnahmenpaket am 9. April stattfinden wird, gefolgt von einer zweiten Phase am 15. Mai.

Sefcovic betonte, dass die Reaktion der EU „nicht verzögert werden kann“ und verwies auf eine starke Einigkeit unter den Handelsministern aller Mitgliedstaaten während eines wichtigen Treffens. Der Kommissar hob hervor, dass die US-Zölle derzeit rund 70 % der EU-Exporte im Wert von 380 Milliarden Euro betreffen.

Trotz des Ausmaßes der Zölle machte Sefcovic deutlich, dass die EU keine „Dollar-für-Dollar“-Strategie verfolgen will. Stattdessen werde die Kommission mit Interessenvertretern und Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um den effektivsten Ansatz zu ermitteln. „Alle Optionen bleiben auf dem Tisch“, erklärte er und unterstrich das Engagement der EU zum Schutz ihrer wirtschaftlichen Interessen.

Sefcovic ging auch auf die Kritik der USA an der Mehrwertsteuer (MwSt.) der Europäischen Union ein, die von der Trump-Regierung als nichttarifäres Handelshemmnis angesehen wird. Er wies jegliche Änderungen am Mehrwertsteuersystem entschieden zurück und signalisierte, dass die EU nicht beabsichtigt, ihre internen Steuerpolitiken auf externen Druck hin zu ändern.

Diese Entwicklung stellt eine bedeutende Eskalation der anhaltenden Handelskonflikte zwischen der EU und den USA dar. Mit dem näher rückenden Umsetzungsdatum am 15. April bereiten sich beide Seiten auf mögliche wirtschaftliche und diplomatische Folgen vor. Die gestufte Strategie der EU und die Betonung der Einigkeit sollen ihre Position in einem möglichen langwierigen Handelsstreit stärken.