
Frankreich kritisiert US-Zölle und plant Reaktion
Der französische Wirtschafts-, Finanz- und Industrieminister Eric Lombard kritisierte am Donnerstag scharf die neu verhängten US-Zölle auf europäische Autos. In einem Interview mit France Inter bezeichnete Lombard die Maßnahme der USA als „sehr schlechte Nachricht und einen unkooperativen Akt“ und warnte, dass solche Schritte beiden Volkswirtschaften schaden würden.
Die Zölle wurden im Zuge wachsender Handelskonflikte zwischen den USA und der Europäischen Union eingeführt. Lombard nannte sie kontraproduktiv und betonte, dass nur Zusammenarbeit und nicht Konfrontation zur Lösung von Handelsstreitigkeiten führen könne.
Als Antwort auf die US-Maßnahmen bestätigte Lombard, dass die Europäische Union an einem Vergeltungspaket arbeite. Die Europäische Kommission stelle derzeit eine gezielte Liste von US-Waren zusammen, auf die Gegenzölle erhoben werden könnten. Obwohl er keine genauen Produkte nannte, betonte Lombard, dass Europa sich nicht wirtschaftlich unter Druck setzen lassen dürfe.
„Wenn wir nichts tun, laden wir zu weiteren Angriffen ein“, sagte Lombard und erklärte, dass eine strategische Antwort notwendig sei, um europäische Interessen zu verteidigen. Gleichzeitig äußerte er die Hoffnung, dass Washington und Brüssel die hohen Kosten eines langen Handelsstreits bald erkennen und gemeinsam eine Lösung finden.
Die Äußerungen des französischen Ministers kommen zu einer Zeit zunehmender transatlantischer wirtschaftlicher Spannungen. Seine Aussagen spiegeln die wachsende Besorgnis innerhalb der EU über die Richtung der US-Handelspolitik und deren Auswirkungen auf den europäischen Markt wider.
Beobachter erwarten nun, ob sich die Spannungen durch diplomatische Gespräche lösen lassen oder ob eine Eskalation bevorsteht.