
Bessent verteidigt Trumps globale Wirtschaftsstrategie
Der US-Finanzminister Scott Bessent hat auf dem Global Outlook Forum des Institute of International Finance (IIF) eine umfassende Verteidigung der Wirtschafts- und Handelspolitik der Trump-Regierung vorgetragen. Er betonte, dass 'America First nicht Amerika allein bedeutet' und forderte eine tiefere internationale Zusammenarbeit auf der Grundlage von Fairness und gegenseitigem Respekt. Bessent erklärte, dass die USA Maßnahmen ergreifen, um den globalen Handel neu auszubalancieren und Gerechtigkeit im internationalen Wirtschaftssystem wiederherzustellen.
In seinen Ausführungen an China forderte Bessent Peking auf, seine Wirtschaft stärker auf den Binnenkonsum auszurichten und sich weniger auf Exporte zu verlassen. 'China muss sich verändern, es weiß, dass es sich verändern muss, und wir wollen dabei helfen', sagte er und verwies auf die Chance eines 'großen Deals' zwischen den beiden Ländern. Er warnte, dass ein anhaltendes Ungleichgewicht durch Chinas Handelspraktiken der Weltwirtschaft schaden würde.
Bessent hob auch den Einfluss von Präsident Donald Trump auf die internationale Fiskalpolitik hervor und schrieb dessen Zollpolitik das Verdienst zu, Deutschland zu höheren Ausgaben bewegt zu haben. 'Eine Reihe europäischer Politiker hat es versucht – Trump hat es geschafft', sagte er. Er lobte Deutschlands neues Konjunkturpaket als Kombination aus wirtschaftlichem Stimulus und Lastenverteilung in der europäischen Verteidigung. 'Wirtschaftliche Sicherheit ist nationale Sicherheit, und nationale Sicherheit ist wirtschaftliche Sicherheit', ergänzte er.
Zur Energiepolitik sagte Bessent, er begrüße die jüngste Entscheidung der Weltbank, das Verbot der Unterstützung für Kernenergie zu überdenken. Er erklärte, dass eine Aufhebung des Verbots die Energieversorgung in vielen Schwellenländern revolutionieren könne und forderte die Bank auf, technologieneutral zu bleiben und Erschwinglichkeit sowie Zugang zu zuverlässiger Grundlastenergie zu priorisieren. 'Energieüberfluss schafft wirtschaftlichen Überfluss', sagte er.
Abschließend äußerte sich Bessent zur Stärkung des Euro und zur Idee, dass dieser zur zweitwichtigsten Reservewährung der Welt werden könne. Während er die Aufwertung anerkannte, warnte er vor dem Druck auf Exportwirtschaften und bekräftigte das Vertrauen in die Dominanz des US-Dollars auf den Weltmärkten.