
USA und Israel uneins über Iran-Strategie
Innerhalb der Regierung von Präsident Donald Trump und unter internationalen Partnern wächst die Spannung über das Vorgehen gegenüber dem Iran. Ein am Mittwoch von Walla veröffentlichter Bericht zeigt, dass es zunehmend Uneinigkeit über die Strategie zur Eindämmung des iranischen Atomprogramms gibt. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, der Minister für strategische Angelegenheiten Ron Dermer, US-Außenminister Marco Rubio und Sicherheitsberater Mike Walz sprechen sich für ein härteres militärisches Vorgehen aus. Sie sehen Irans gegenwärtige Schwäche als Gelegenheit für Druck, nicht für Diplomatie.
Laut Quellen war ein Gespräch zwischen Trump und Netanjahu aus israelischer Sicht zwar freundlich, US-Beamte bezeichneten es jedoch als schwierig. Die zweite Runde direkter Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran ist für den 19. April in Rom geplant.
Im Mittelpunkt der Gespräche steht die Forderung der USA, dass der Iran seine Urananreicherung und Waffenentwicklungen einstellt. Der Iran wiederum besteht darauf, dass sein Recht auf Urananreicherung nicht verhandelbar sei – was Zweifel am Erfolg der Verhandlungen aufwirft.
Parallel dazu traf sich Außenminister Rubio mit dem indonesischen Außenminister Sugiono. Laut US-Außenministerium forderte Rubio, den finanziellen Handlungsspielraum des Iran weiter einzuschränken, um Terrorismus, Raketenproduktion und destabilisierende Aktivitäten zu unterbinden. Beide Seiten bekräftigten ihr Engagement für ein freies und offenes Indopazifik und erörterten Handels- und Verteidigungskooperationen. Rubio lobte zudem Indonesiens Wirtschaftsreformen und dankte für die Rückführung abgeschobener Indonesier.
Israels Oppositionsführer Benny Gantz warnte derweil, dass „das iranische Regime Meister der Verzögerung“ sei. Auf X erklärte er: „Israel muss und kann die Möglichkeit einer iranischen Atombewaffnung beseitigen.“
Gantz’ Aussagen folgten einem Bericht der New York Times, demzufolge Israel im Mai einen Angriff auf den Iran geplant habe, diesen jedoch fallen ließ, da die USA Verhandlungen bevorzugten. Quellen zufolge hätte der Plan Irans Atomprogramm um mindestens ein Jahr zurückgeworfen, jedoch auf US-Hilfe angewiesen gewesen. Die USA verfolgen aktuell weiterhin den diplomatischen Weg.
Während sich die Verhandlungen in Rom nähern, spiegeln die Differenzen zwischen militärischem Druck und Diplomatie die komplexen Herausforderungen der internationalen Iran-Strategie unter Trumps zweiter Amtszeit wider.