
US-Zollformel konzentriert sich auf Handelsdefizite
Das Büro des US-Handelsbeauftragten (USTR) gab am Donnerstag Einzelheiten zu einer neuen Formel zur Berechnung reziproker Zölle bekannt, die speziell darauf abzielt, bilaterale Handelsdefizite zu verringern. Laut USTR liegt der Schwerpunkt der Formel nicht auf der Erwiderung ausländischer Zölle, sondern auf der Reduzierung des Handelsungleichgewichts.
Die Formel berechnet den Zollsatz, indem sie das Handelsbilanzdefizit eines Landes mit seinen Exporten in die USA teilt. Dabei werden auch die Elastizität der Importe in Bezug auf Preisänderungen und der Grad berücksichtigt, in dem Zölle auf Endpreise durchschlagen. Dieses Modell zielt darauf ab, einen Zollsatz zu ermitteln, der das Handelsgleichgewicht fördern soll.
Wichtig ist, dass die tatsächlichen Zölle und nichttarifären Handelshemmnisse anderer Länder gegenüber US-Waren in der Berechnung nicht berücksichtigt werden. Das USTR räumte ein, dass es „komplex, wenn nicht unmöglich“ sei, die Auswirkungen von Zehntausenden ausländischen Politiken – darunter Zölle, Vorschriften und Steuern – einzeln zu bewerten.
Stattdessen verfolgt die US-Regierung einen vereinfachten Ansatz: „Deren kombinierte Auswirkungen können approximiert werden, indem ein Zollniveau berechnet wird, das dem Ziel dient, bilaterale Handelsdefizite auf null zu bringen“, so das USTR. Damit soll der Gesamtfaktor ausländischer Handelsmaßnahmen indirekt abgebildet werden.
Diese Strategie steht im Einklang mit der handelspolitischen Ausrichtung der Regierung von Präsident Donald Trump, die auf die Wiederherstellung ausgewogener Handelsbeziehungen abzielt. Anstatt Zölle im Gleichklang mit ausländischen Maßnahmen zu erheben, richtet sich die US-Politik stärker auf wirtschaftliche Ergebnisse als auf Symmetrie.
Beobachter gehen davon aus, dass diese Methode zu aggressiveren US-Zöllen gegenüber Ländern mit hohen Überschüssen führen könnte. Gleichzeitig dürfte sie international zu Diskussionen über Fairness und Wirksamkeit führen. Die USA bekräftigen jedoch, dass die Reduzierung von Handelsdefiziten ein zentrales wirtschaftliches Ziel bleibt.