Veröffentlichungsdatum: 10.04.2025 20:50 / Welt Nachrichten

Frankreichs Premier kritisiert Trumps Zollstrategie

Frankreichs Premier kritisiert Trumps Zollstrategie

Der französische Premierminister François Bayrou äußerte am Donnerstag scharfe Kritik an der Regierung von US-Präsident Donald Trump und erklärte, deren unvorhersehbare Zollpolitik verursache eine „Ansteckung von Sorgen“ weltweit. Bayrous Äußerungen spiegeln die wachsende Besorgnis Europas über die zunehmenden Handelsspannungen wider, die durch die jüngsten wirtschaftspolitischen Schritte der Vereinigten Staaten ausgelöst wurden.

Bei einer Veranstaltung in Paris betonte Bayrou, dass Europa die Kontrolle über seine Produktionskapazitäten und wirtschaftliche Souveränität zurückgewinnen müsse. „Die Rückgewinnung unserer Produktion und unserer Souveränität ist die wichtigste Aufgabe, die wir lösen müssen, um Europas Sicherheit zu schützen“, sagte er. Seine Aussagen unterstreichen den zunehmenden Drang europäischer Führer, sich wirtschaftlich unabhängiger aufzustellen.

Bayrous Kritik erfolgt nach mehreren drastischen Handelsmaßnahmen der Trump-Regierung. In der vergangenen Woche kündigte Präsident Trump umfassende reziproke Zölle an, die sich gegen zahlreiche Länder richten, sowie einen Zollsatz von 25 % auf alle nicht in den USA hergestellten Fahrzeuge. Diese Maßnahmen werden als Teil einer größeren Strategie gesehen, die darauf abzielt, Handelsbeziehungen neu auszubalancieren und die amerikanische Industrie zu stärken.

Am Mittwoch gab Trump jedoch eine 90-tägige Aussetzung der reziproken Zölle für Länder bekannt, die keine Vergeltungsmaßnahmen gegen US-Importe ergriffen haben. Die Maßnahme soll Raum für diplomatische Verhandlungen schaffen. Die Autozölle bleiben jedoch weiterhin bestehen, was insbesondere Deutschland und Japan unter Druck setzt.

Bayrous Mahnung reiht sich in die wachsende Zahl internationaler Stimmen ein, die vor den wirtschaftlichen Folgen der US-Handelspolitik warnen. Sein Appell für eine europäische Widerstandsfähigkeit könnte ein Signal für eine intensivere wirtschaftliche Zusammenarbeit innerhalb Europas sein.

Da nun ein 90-tägiges Zeitfenster geöffnet ist, richtet sich der Blick auf die Reaktionen der globalen Partner und die Frage, ob Verhandlungen die wachsenden Spannungen abbauen können. Die Reaktion der EU – insbesondere von Ländern wie Frankreich und Deutschland – wird entscheidend sein für die künftigen transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen.