
EU-US-Handelsgespräche in der Sackgasse
Die Europäische Union hat klargestellt, dass ihre Standards im Bereich Lebensmittelsicherheit und digitale Märkte nicht Bestandteil der laufenden Handelsgespräche mit den Vereinigten Staaten sind. EU-Kommissionssprecher Olof Gill betonte am Dienstag, dass diese Themen jetzt und auch in Zukunft nicht verhandelt werden. Während das Angebot der EU für zollfreie Industriegüter – einschließlich Autos – weiterhin besteht, erfordert ein Fortschritt ein stärkeres Engagement der USA.
Gill wies darauf hin, dass EU-Handelskommissar Maros Sefcovic kürzlich ein „konstruktives“ Treffen mit US-Handelsminister Howard Lutnick und Handelsbeauftragtem Jamieson Greer abgehalten habe, Washington jedoch ohne ein klares Verständnis der US-Ziele verlassen habe. „Wir brauchen eine klarere Vorstellung davon, was ihre bevorzugten Ergebnisse in diesen Verhandlungen sind“, so Gill.
Laut Bloomberg bereitet sich die EU darauf vor, dass die derzeit ausgesetzten US-Zölle in Höhe von 20 % auf EU-Importe nach Ablauf der dreimonatigen Pause wieder in Kraft treten. Die pessimistische Einschätzung folgt auf begrenzte Fortschritte in den jüngsten Gesprächsrunden, obwohl weiterhin bilaterale Expertengespräche zwischen Brüssel und Washington stattfinden.
Brüssel wies die Behauptung von US-Präsident Donald Trump zurück, dass die EU die Vereinigten Staaten „ausnutzt“, und argumentierte stattdessen, dass der transatlantische Handel „fantastische wirtschaftliche Ergebnisse“ für beide Seiten bringe. Dennoch fehlt bislang ein klar definierter Weg für ein umfassenderes Handelsabkommen.
Trotz der Spannungen bleiben die Verhandlungen im Gange, und beide Seiten zeigen sich gesprächsbereit. Die EU signalisiert Offenheit für weitere handelspolitische Bereiche, sofern die USA mehr strategische Klarheit und Flexibilität zeigen. Da jedoch Lebensmittelstandards und digitale Vorschriften ausgeschlossen sind, bleibt der Spielraum für Kompromisse derzeit begrenzt.