
EU reagiert auf Trumps Zölle mit Gegenschlägen
Der französische Minister für Industrie und Energie, Marc Ferracci, erklärte am Mittwoch, dass die Europäische Union mit "verhältnismäßigen" Gegenmaßnahmen auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle reagieren werde. Seine Aussagen kommen angesichts wachsender Bedenken über einen möglichen transatlantischen Handelskrieg.
In einem Interview mit dem französischen Radiosender RMC betonte Ferracci, dass Europa nicht für die aktuellen Spannungen verantwortlich sei. „Zunächst einmal sei daran erinnert, dass diese Situation nicht von uns verursacht wurde. Es ist nicht Europa, das das, je nach den heutigen Ankündigungen, möglicherweise beginnende Handelskriegsszenario ausgelöst hat“, so Ferracci.
Er betonte weiter, dass Europa zwar Verhandlungen und Deeskalation bevorzuge, jedoch bereit sein müsse zu reagieren. „Europa zieht stets Verhandlungen und Deeskalation vor, da Handelskriege nur Verlierer schaffen“, sagte Ferracci und warnte, dass solche Konflikte letztlich sowohl Verbraucher in der EU als auch in den USA treffen würden.
Der Minister bestätigte, dass sich die Vergeltungsmaßnahmen der EU auf ein gleichwertiges Volumen von Waren konzentrieren würden, die von den amerikanischen Zöllen betroffen seien. „Verhältnismäßigkeit ist entscheidend, weil wir die Situation nicht eskalieren lassen wollen. Dennoch müssen wir zeigen, dass wir in der Lage sind zu reagieren, wenn wir in Verhandlungen eintreten. Ich bin überzeugt, dass die Kommission das sehr bald tun wird“, so Ferracci.
Ferraccis Erklärung unterstreicht die wachsende Entschlossenheit der EU, ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen, ohne unnötige Spannungen zu verschärfen. Gleichzeitig macht sie jedoch auch deutlich, dass Brüssel nicht tatenlos zusehen wird, falls Washington protektionistische Maßnahmen ergreift, die europäische Industrien bedrohen.
Die Europäische Kommission wird voraussichtlich kurz nach der offiziellen Ankündigung aus Washington ihre detaillierte Antwort vorstellen. Analysten gehen davon aus, dass sich die Maßnahmen auf Branchen mit vergleichbarem Handelswert konzentrieren werden.
Während sich die Spannungen zuspitzen, beobachten Unternehmen und Investoren auf beiden Seiten des Atlantiks die Entwicklungen aufmerksam, aus Sorge, dass ein anhaltender Streit globale Lieferketten stören und die Verbraucherpreise erhöhen könnte.