
Carney beruft Kabinettssitzung zu US-Zöllen ein
Der kanadische Premierminister Mark Carney kündigte am Freitag an, dass er ein Treffen des Kabinettsausschusses einberufen wird, um die Beziehungen Kanadas zu den Vereinigten Staaten im Hinblick auf die jüngsten Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump zu erörtern. Carney bezeichnete die Sitzung als Teil einer „laufenden Reaktion“, um kanadische Interessen inmitten der „größten Krise unseres Lebens“ zu schützen.
„Unsere Regierung konzentriert sich darauf, die Kanadier in dieser Krise zu unterstützen. So halten wir Kanada stark“, schrieb Carney in einem Beitrag auf X und betonte die Dringlichkeit der Lage. Die außerordentliche Kabinettssitzung erfolgt angesichts verschärfter Handelskonflikte zwischen den beiden Verbündeten, nachdem Trump wechselseitige Zölle gegen mehrere Länder, darunter Kanada, verhängt hatte.
Anfang dieser Woche kündigte Präsident Trump eine 90-tägige Pause der neuen Zölle an – ein Schritt, den Carney als „Erleichterung für die Weltwirtschaft“ bezeichnete. Dennoch betonte der kanadische Regierungschef, dass langfristige Lösungen notwendig seien, und bekräftigte seine Absicht, unmittelbar nach den kanadischen Parlamentswahlen am 28. April formelle Handelsverhandlungen mit der Trump-Regierung aufzunehmen.
Carney positioniert den Ansatz seiner Regierung als proaktives Handeln und Widerstandsfähigkeit. Die geplanten Verhandlungen sollen darauf abzielen, die wirtschaftlichen Beziehungen zu stabilisieren und gegebenenfalls Ausnahmen oder überarbeitete Bedingungen auszuhandeln, um die Auswirkungen auf kanadische Industrien abzumildern.
Die Ankündigung spiegelt Kanadas breitere Strategie wider, rasch und entschlossen auf US-Handelsmaßnahmen zu reagieren und gleichzeitig den Dialog aufrechtzuerhalten. Da die wirtschaftlichen und politischen Spannungen steigen, stehen beide Regierungen zunehmend unter Druck, eine ausgewogene Lösung zu finden.