
EU begrüßt Trumps 90-tägige Zollpause
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, begrüßte am Donnerstag die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die Einführung reziproker Zölle für 90 Tage auszusetzen. Sie bezeichnete den Schritt als wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der globalen Wirtschaft.
„Die Europäische Union bleibt dem konstruktiven Dialog mit den Vereinigten Staaten verpflichtet, mit dem Ziel eines reibungslosen und für beide Seiten vorteilhaften Handels“, erklärte von der Leyen auf X. Sie betonte, dass dieses Engagement nicht davon ablenke, die Handelsbeziehungen langfristig zu diversifizieren und zu stärken.
In Folge der US-Entscheidung kündigte die EU an, ihre eigenen Gegenmaßnahmen, die ursprünglich am 15. April in Kraft treten sollten, um 90 Tage zu verschieben. Ziel sei es, Raum für diplomatische Verhandlungen zu schaffen. Sollte es zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis kommen, werde die EU ihre geplanten Zölle aktivieren. „Wie ich bereits sagte: Alle Optionen bleiben auf dem Tisch“, so von der Leyen.
EU-Kommissionssprecher Olof Gill erläuterte bei einem Pressebriefing die strategische Vorgehensweise der EU. Man werde die Pause nutzen, um sich mit Mitgliedsstaaten und Branchenvertretern abzustimmen und die Handelsstrategie gegebenenfalls zu überarbeiten. Gill bekräftigte, dass die EU ein klares Mandat der Mitgliedsstaaten erhalten habe, sich auf Gegenmaßnahmen vorzubereiten, falls die Gespräche mit den USA scheitern.
Gill stellte zudem klar, dass trotz der Aussetzung bestehende US-Zölle – etwa auf Autos und der 10%ige Zoll auf alle Importe – weiterhin gelten. Die EU strebe zwar positive Ergebnisse in den kommenden Verhandlungen an, bereite sich jedoch auf sämtliche Szenarien vor.
Von der Leyen schloss mit der Aussage, dass die Kommission alles tun werde, um europäische Verbraucher, Arbeitnehmer und Unternehmen zu schützen. „Gemeinsam werden die Europäer gestärkt aus dieser Krise hervorgehen“, betonte sie.
Die kommenden 90 Tage gelten als entscheidend, um eine ausgewogenere Handelsbeziehung zwischen der EU und den USA zu etablieren und eine weitere wirtschaftliche Eskalation zu vermeiden.