Veröffentlichungsdatum: 17.04.2025 22:01 / Welt Nachrichten

Trump will Powell feuern

Trump will Powell feuern

US-Präsident Donald Trump hat laut einem Bericht des Wall Street Journal in den vergangenen Monaten privat über eine mögliche Entlassung des Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, gesprochen. Unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen heißt es, Trump erwäge, Powell vor Ablauf seiner Amtszeit im Jahr 2026 zu entlassen.

Trump habe sich demnach mit Kevin Warsh, einem ehemaligen Mitglied des Fed-Vorstands, beraten, um die Folgen eines solchen Schrittes abzuwägen. Die beiden hätten sogar die Möglichkeit erörtert, dass Warsh Powell im Falle einer Absetzung ersetzen könnte. Warsh habe Trump jedoch von der Entlassung Powells abgeraten.

Bei einer Pressekonferenz mit der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni zeigte Trump offen seine Unzufriedenheit mit Powell. „Ich bin nicht glücklich mit ihm“, sagte Trump und bekräftigte seine langjährige Kritik an Powells Geldpolitik. Er betonte, dass er die Befugnis habe, den Fed-Chef zu entlassen. „Wenn ich ihn loswerden will, ist er ganz schnell weg, glaubt mir.“

Trumps Äußerungen erfolgen vor dem Hintergrund erneuter Spannungen über die Zinspolitik und wirtschaftlichen Prognosen der Notenbank. Seine Regierung hatte sich wiederholt mit Powells vorsichtiger Haltung zu Zinserhöhungen überworfen – ein Thema, das angesichts anhaltender Inflation und Marktdynamik besonders relevant ist.

Die Diskussion um Powells Amtszeit wirft ein neues Licht auf das Verhältnis zwischen Exekutive und der unabhängigen Zentralbank. Zwar ist eine Absetzung des Fed-Vorsitzenden rechtlich umstritten und bislang ohne Präzedenzfall, doch Trumps Worte lassen vermuten, dass er diese Option nicht ausschließt. Beobachter erwarten weitere Entwicklungen, da das Weiße Haus zunehmend Druck auf die Notenbank ausübt, eine aggressivere geldpolitische Linie zu verfolgen.