
Italien will EU-Tarifreaktion verschieben
Der italienische Außenminister Antonio Tajani erklärte am Montag, dass Italien bereit sei, einen Teil der Gegenmaßnahmen der Europäischen Union auf die US-Zölle auf Stahl und Aluminium auf den 30. April zu verschieben. Die EU plant derzeit, ihre erste Reaktion bis zum 15. April umzusetzen, doch Tajani schlug für bestimmte Maßnahmen einen flexibleren Zeitplan vor.
In seiner Stellungnahme betonte Tajani, dass die vorgeschlagene Verschiebung die doppelte Haltung der EU verdeutliche: das Engagement zur Verteidigung ihrer wirtschaftlichen Interessen und die Bereitschaft zum Dialog mit Washington. „Das zeigt, dass die Europäische Union bereit ist, ihre Unternehmen zu verteidigen, aber auch immer gesprächsbereit ist“, erklärte er.
Trotz seines Vorschlags zur Verschiebung bekräftigte Tajani Italiens Unterstützung für die Gesamtstrategie der EU. Er sagte, Italien werde die kollektive Entscheidung der Mitgliedstaaten mittragen und äußerte volles Vertrauen in den Handelskommissar der EU, Maros Sefcovic, und dessen Führungsrolle im Umgang mit der Antwort der Union.
Der Vorschlag erfolgt vor dem Hintergrund zunehmender Handelskonflikte nach der Einführung von US-Zöllen unter Präsident Donald Trumps Regierung. Innerhalb der EU laufen derzeit Gespräche, um eine einheitliche Haltung zu finden, die Entschlossenheit mit diplomatischer Flexibilität vereint.
Der Zeitpunkt und Umfang der Vergeltungsmaßnahmen der EU bleiben zentrale Themen bei den Treffen der Handelsminister in dieser Woche. Bis zum 15. April will der Block seine Geschlossenheit zeigen und gleichzeitig die Herausforderungen der transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen in einem sich wandelnden globalen Umfeld meistern.