
Frankreich fordert starke EU-Reaktion auf US-Zölle
Der französische Minister für Industrie und Energie, Marc Ferracci, äußerte am Mittwoch gegenüber France Info ernsthafte Bedenken über die Auswirkungen neuer US-Zölle auf französische Unternehmen. Er warnte, dass die Maßnahmen eine erhebliche Bedrohung für Arbeitsplätze darstellen könnten, insbesondere in Branchen, die stark vom Export in die USA abhängig sind.
Ferracci betonte, dass Europa entschieden und verhältnismäßig reagieren müsse: „Wir können Zölle erhöhen, mengenmäßige Beschränkungen verhängen oder bestimmte Dienstleistungen besteuern. Alle Optionen liegen auf dem Tisch.“
Etwa 28.000 französische Unternehmen exportieren in die USA, viele davon erzielen über 50 % ihres Umsatzes auf diesem Markt. Ferracci warnte vor direkten und indirekten Auswirkungen, besonders in Branchen mit integrierten transatlantischen Lieferketten.
„Diese Maßnahmen könnten die gesamte Struktur bestimmter Sektoren stören“, sagte Ferracci. Besonders anfällig seien die Bereiche Kosmetik, Luxusgüter, Luft- und Raumfahrt sowie Maschinenbau. Diese Sektoren seien eng mit der US-Wirtschaft verbunden und somit besonders gefährdet.
Er äußerte außerdem Bedenken über die weiteren Folgen der Zollerhöhungen, die internationale Handelsbeziehungen und Wertschöpfungsketten destabilisieren könnten. Frankreich und die EU dürften dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen.
Ferracci rief abschließend zu einer gemeinsamen und strategischen Reaktion der EU auf, um die wirtschaftlichen Interessen Europas zu verteidigen.