
China ruft zu Zoll-Einheit auf, Lula bleibt neutral
Die globalen Handelskonflikte verschärfen sich weiter, da chinesische Führungskräfte für stärkere regionale Allianzen plädieren und vor den Gefahren wirtschaftlicher Konflikte warnen. Am Dienstag soll Chinas Premierminister Li Qiang einen Brief an den japanischen Premierminister Shigeru Ishiba geschickt haben, in dem er zu einer koordinierten Reaktion auf die von den USA verhängten Zölle aufruft. Laut Kyodo News, die sich auf einen japanischen Beamten beruft, betonte die Botschaft Chinas Wunsch, die Beziehungen zu Japan inmitten der durch Handelsstreitigkeiten verursachten wirtschaftlichen Instabilität zu stärken.
Im Rahmen dieser Strategie soll China außerdem neue Investitionen in Privatunternehmen mit Hauptsitz in den Vereinigten Staaten einstellen – vermutlich ein Schritt zur Stärkung der inländischen Wirtschaft und zur Ausübung von Druck auf die US-Politik.
Unterdessen äußerte sich Chinas Präsident Xi Jinping während eines Treffens mit Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev entschieden. Xi erklärte, dass Zölle und Handelskriege allen Ländern schaden, die globale Wirtschaftsordnung stören und multilaterale Handelssysteme schwächen. „Solche Praktiken untergraben legitime nationale Interessen und internationale Fairness“, warnte Xi. Seine Bemerkungen folgten kurz nachdem US-Präsident Donald Trump klargestellt hatte, dass die Zölle auf chinesische Importe nicht 145 % erreichen würden, aber weiterhin bestehen bleiben sollen, um amerikanische Industrien zu schützen.
Beim Treffen zwischen Xi und Aliyev wurde außerdem eine umfassende strategische Partnerschaft zwischen China und Aserbaidschan ins Leben gerufen. Es wurden 20 Kooperationsabkommen in Bereichen wie der Belt and Road Initiative, digitaler Wirtschaft, grüner Entwicklung und Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung unterzeichnet.
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva betonte bei einer öffentlichen Veranstaltung unterdessen einen ausgewogenen Ansatz in der globalen Diplomatie. „Ich will keinen Kalten Krieg. Ich will Beziehungen zu beiden – den USA und China. Ich will mit allen Handel treiben“, sagte Lula. Seine Aussagen spiegeln Brasiliens blockfreie Haltung wider und zielen darauf ab, positive Handelsbeziehungen mit den beiden größten Volkswirtschaften der Welt aufrechtzuerhalten.
Angesichts wachsender globaler Unsicherheiten verdeutlichen diese Entwicklungen die Komplexität der aktuellen internationalen Handelsdynamik und die unterschiedlichen Strategien, mit denen Länder auf die Herausforderungen reagieren. Während Präsident Trump an Zöllen festhält, China regionale Allianzen aufbaut und Brasilien Neutralität betont, bleibt die weltweite Handelslandschaft in einem Zustand vorsichtiger Veränderung.